Am 14. April 2024 hat sich die H7b zum Rathaus aufgemacht. Der Bürgermeister Rolf Claußen hatte zur Teezeremonie eingeladen. Als das Ritual vollzogen war und alle eine Tasse Tee vor sich stehen haben, berichtete Claußen darüber, wie Kommunalpolitik in Wittmund funktioniert. Die Schüler/-innen stellten viele Fragen – und Herr Claußen hatte sichtlich Vergnügen dabei, sie zu beantworten.

In Wittmund leben 21.000 Bürger/-innen. Der Stadtrat hat 34 ehrenamtliche Mitglieder. Die Regierung wird von der SPD, Bündnis 90/Die Grünen und den Bürgern für Bürger gestellt. Die Opposition besteht aus CDU und F.D.P. Auch der Bürgermeister darf bei allen Entscheidungen abstimmen. Alle fünf Jahre wird der Stadtrat neu gewählt. Die Wahlbeteiligung liegt bei 50 bis 60 Prozent.

Rolf Claußen ist seit 2006 im Amt. Dass ihm die Aufgabe Spaß macht, wird allein dadurch deutlich, dass er sich im Jahr 2026 wieder aufstellen lassen wird – zwei Jahrzehnte nach seiner ersten Wahl. Um die Stadt am Laufen zu halten, stehen ihm ein Etat von 55 Millionen Euro und 240 Mitarbeiter/-innen zur Verfügung: in der Verwaltung, auf dem Bauhof, in Kitas und Krippen. Wichtig ist ihm, dass die Wittmunder/-innen das Rathaus als Ort begreifen, der für sie immer offensteht. Und davon macht die Bevölkerung rege Gebrauch.

Claußen und sein Team haben den Bereich Tourismus stark vorangebracht und Schulden abgebaut. Sie können dabei aber nicht immer allein so handeln, wie sie es für richtig halten. Bei allen Entscheidungen muss die Wittmunder Politik die Gesetze berücksichtigen, die vom Land Niedersachsen, aus dem Bund oder von der EU kommen.

Rolf Claußen ist verheiratet und hat drei Kinder. Mit der KGS ist er sehr verbunden, da er als Schüler unsere Schule besucht hat. Die Stadt ist finanziell für die Grundschulen zuständig und der Landkreis für die KGS. Aus dieser Verbundenheit unterstützt die Stadt das „Eureka-Projekt“ mit 5000 Euro im Jahr.

Für die gemeinsame Tasse Tee nahm sich Claußen zwei Stunden Zeit. Die Schüler/-innen waren danach nicht nur schlauer darüber, wie ihre Stadt hinter den Kulissen regiert wird. Sie wussten auch, welchen Tee ihr Bürgermeister am liebsten trinkt: natürlich Ostfriesentee, aus dem Hause Bünting.

Dagmar Lotz-Arkenau