Valencia – Río Turia, Torres de Serrano, Playa de la Malvarrosa und so viel mehr

In den Morgenstunden des 13. Mai 2025, einem Dienstag, starteten wir mit viel Vorfreude unsere Fahrt in den Süden Europas, nach Valencia. Nach einem ruhigen Flug mit einem Umstieg in Frankfurt kamen wir am frühen Abend in Valencia an, wo wir am Flughafen von unseren Gastfamilien warmherzig empfangen und abgeholt wurden.

Wir verbrachten den ersten Abend unseres Schüleraustausches in den Gastfamilien. Am kommenden Tag - einem Mittwoch – wurden wir am Morgen durch unsere Gastschule, die Escola Joan Comenius, geführt. Die Escola Joan Comenius ist eine Schule, in der Inklusion gelebt wird, und wir sahen neben Klassenräumen, dem Kunstraum, dem Amphitheater - das für schulische Aufführungen dient - auch den Raum für Physiotherapie und Logopädie. Gestaunt haben wir darüber, dass unsere Partnerschule Kindergarten, Grundschule und weiterführende Schule bzw. Berufsschule unter einem Dach vereint. So sahen wir Schülerinnen und Schüler aller Altersklassen, die sichtlich gerne in ihrer Schule unterwegs sind.

Nach dem Rundgang durch die Schule ging es zum Museo de las Ciencias Príncipe Felipe, einem Wissenschaftsmuseum, das Teil des modernen Museumskomplexes (Ciudad de las Artes y de las Ciencias) im trockengelegten Flussbett des Turia ist. Das Gebäude außen war beeindruckend, doch auch das Museum innen war spannend. Die einzelnen interaktiven Stationen ließen keine Langeweile aufkommen, so viel gab es zu sehen und auszuprobieren.



Später kehrten wir zur Schule zurück und verbrachten den Nachmittag in unseren Gastfamilien. Da uns das Wetter wohlgesonnen war und die eine oder andere Gastfamilie einen Pool besaß, trafen wir uns in der Gruppe, um gemeinsam am Pool zu plaudern, zu lachen und die freie Zeit zu genießen.

Am Donnerstag, den 15. Mai, fanden morgens in der Schule zwei Workshops statt. Im Kunstworkshop lernten wir, Sketchbooks nachhaltig aus Karton und Altpapier zu erstellen. Jeder konnte sein Notizbuch nach seinen Vorstellungen designen und so entstanden individuelle Werke mit unterschiedlichen Motiven: deutsch-valencianischen Flaggen, Blumen, geometrische Muster und vieles mehr. Im Musikworkshop lernten wir etwas ganz Besonderes: aus Obst und Wasser Musik zu machen. In diesem Soundworkshop wurden Orangen und Zitronen mit zwei Kabeln an ein Play Tron MIDI Controller angeschlossen. Hierdurch wurde das Obst zu Instrumenten und Klangkörpern. Klopfte man auf die Orange oder Zitrone, so wurde die Berührung in einen Ton umgewandelt. Auf diese Weise konnten wir unseren eigenen Sound produzieren. Das war spannend diesen Klängen zu lauschen.

Nach den beiden Workshops ging es auf Erkundungstour. Zusammen mit unseren valencianischen Gastgeschwistern ging es in die Altstadt zu einer Schnitzeljagd. Wir lösten diverse Rätsel und hatten dabei die Möglichkeit, die schöne Altstadt Valencias zu sehen und Interessantes über Valencia zu erfahren. Begleitet von der Sonne liefen wir durch die Gassen und staunten über Plätze und Gebäude, die so anders waren als in Ostfriesland.

Am Freitagmorgen stellten wir unsere Notizbücher fertig. Danach ging es sportlich zu. Zuerst spielten wir Colpbol, eine Sportart, in der unsere Gastschule Meister ist. Bei diesem Ballspiel darf der Ball mit allen Körperteilen gespielt werden, nur nicht mit den Füßen. Das war nicht schwer und nach wenigen Minuten waren wir im Colpbol-Fieber. Wir hatten einfach Spaß! Nach dem Spiel bekamen wir eine Trinkflasche mit Colpbol-Aufschrift geschenkt, die uns an diese Aktivität erinnern wird.

Den zweiten Teil des Schultages waren wir kreativ. In einem Lego-Workshop stellten wir unter Beweis, dass Lego auch Jugendliche begeistern kann und Kreativität unsere Stärke ist. Nach einer Ente aus vier Steinen - die kleine Herausforderung zum Warmwerden - bauten wir die „Schule unserer Träume“. Unsere Ergebnisse konnten sich sehen lassen: Die eine Schule hatte Bäume, einen Swimmingpool, und mehrere Orte zum Chillen. Die andere Schule hatte eine riesige Antenne für stabiles WLAN. Schnell wurde deutlich, was uns an Schule wichtig ist  Für den Nachmittag hatten wir unterschiedliche Pläne, für jeden / jede war etwas dabei.



Das Wochenende verbrachten wir in den Familien und lernten Gasteltern und Gastgeschwister weiter kennen. Unsere Gasteltern hatten unterschiedliche Aktivitäten für uns geplant, u.a. ein gemeinsames Paella-Essen mit einem Großteil unserer Gruppe und einem anschließenden Tag am Strand. Strand und Wellen waren wunderbar! Gern wären wir jeden Tag an den Strand gegangen!

Manche von uns besuchten an dem Wochenende auch die Albufera, das Reisanbaugebiet Valencias. Hier bekamen wir einen Einblick in das ländliche Leben rund um Valencia. Der Reis, der in der Albufera angebaut wird, wird auch für die paella valenciana verwendet. Während einer Fahrt mit dem Boot auf dem See konnten wir entspannen und schöne Fotos machen.

Der Montag, 19. Mai, stand wieder unter dem Stern des Sports. Dieses Mal spielten wir Boccia und Petanque, zwei Ballspiele der ruhigen Art. Für die Boßler*innen unter uns war dies eine Herausforderung, da es nicht um Kraft und Schwung, sondern um sanftes Werfen und Präzision ging. Nach kurzem Ausprobieren hatten wir den Dreh raus, die deutschen und valencianischen Mannschaften gaben alles. Und - unter uns – wir haben gewonnen ;-). Es gab auch noch Volleyball und Fußball. Danach ging es an den Stadtstrand bei viel Sonne und noch mehr Sonnencreme. Ein letztes Mal wurde in den Wellen gebadet, Beachvolleyball gespielt und entspannt auf dem heißen Sand.

Am Abreisetag, dem 20. Mai, mussten wir erst um 11.00 Uhr am Flughafen sein. Wir konnten an diesem Tag ein wenig länger schlafen. Den Koffer hatten wir schon am Vorabend gepackt. Und – oh Wunder – der Schinken oder Käse (oder beides), die spanischen Kekse und Süßigkeiten sowie das eine oder andere neue Kleidungsstück passten hinein.

Am Flughafen gab es noch ein letztes foto del grupo (Gruppenfoto) bevor Umarmungen und Tränen die Endgültigkeit der Abreise besiegelten. Eine wunderbare und erlebnisreiche Woche, voller Eindrücke, Lachen und Sonne, ging zu Ende.

Uns bleiben die Fotos, die Erinnerungen und die WhatsApp-Nachrichten, die wir unseren neuen Freunden gewiss schreiben werden.

Dagmar Lotz-Arkenau Sandra Sánchez Münninghoff

ab 03.07.2025
Sommerferien